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Großes Weibchen der Schwarzen Kiefernnatter. |
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Pituophis melanoleucus lodingi - Schwarze Kiefernnatter |
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Wissenschaftlicher Name |
Pituophis melanoleucus lodingi (Blanchard, 1924)
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Deutscher Trivialname |
Schwarze Kiefernnatter |
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Trivialnamen im Verbreitungsgebiet |
Black Pituophis, Bull Snake, Lodingi’s Pine Snake, Black Bull Snake |
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Verbreitungsgebiet |
USA: Kleine Populationen der Schwarzen Kiefernnatter haben sehr kleine, lokal begrenzte Verbreitungsgebiete. So finden wir sie in kleinen Stückzahlen in Westflorida. Auch in Mississippi und Alabama ist sie nur noch in sehr überschaubaren Mengen vorzufinden. Louisiana wird in der Fachliteratur auch als Verbreitungsgebiet erwähnt. Dort ist sie aber heute eigentlich nicht mehr zu finden. |
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Jahresklimatabelle |
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Jahresniederschlagtabelle |
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Grösse |
Ausgewachsene Tiere dieser Unterart erreichen eine maximale Länge von knapp 200 cm. Im Schnitt werden aber 170 cm selten überschritten. Jungtiere schlüpfen mit einer Größe zwischen 35 cm und 45 cm aus dem Ei. |
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Beschreibung |
Wie es der Name schon vermuten lässt, hat die Farbe Schwarz einen sehr hohen Anteil in der Färbung dieser interessanten Natter. Am häufigsten sind Tiere, die zwar überwiegend schwarz gefärbt sind, aber mit einer weißen bis schmutzig weißen, verwaschenen Restzeichnung. Diese Restzeichnung verschwindet fast komplett unter dem sehr dominanten Schwarz. Als Jungtiere sehen sie manchmal der Unterart Pituophis melanoleucus melanoleucus sehr ähnlich. Sehr gefragt sind komplett schwarz gefärbte Tiere dieser Unterart. Selten kommen Jungtiere dieser übrigens natürlich vorkommenden Farbvariante - komplett schwarz aus dem Ei. Sind die Elterntiere schwarz, färben sich die Jungtiere aber in der Regel nach etwa 1,5 2 Jahre komplett um. Mit jeder Häutung ist der Fortschritt dieser Umfärbung zu erkennen.
Sehr selten haben Tiere dieser Unterart statt einer schwarzen eine dunkelbraune Färbung. Da es Unterartmischlinge zwischen der Schwarzen Kiefernnatter und der Florida Kiefernnatter gibt, liegt die Vermutung nahe, dass überwiegend dunkelbraun gefärbte Exemplare solche Hybriden sind. Dies ist aber nur eine Vermutung. |
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Biotop |
Die schwarze Kiefernnatter wird wie alle Kiefernnattern in lichten, sandigen Kieferwäldern gefunden. Dabei bevorzugt sie eine eher unterirdische Lebensweise und wird sehr oft in Nagerbauten angetroffen. Auch von ihr werden häufig die Höhlen der Gopherratte in Besitz genommen.
Eigentlich wird sie in ihrem Verbreitungsgebiet überall dort angetroffen, wo es genügend Nahrung gibt. Wobei sie sich nach der Nahrungsaufnahme wieder in ihre bevorzugten Biotope zurückzieht. |
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Nahrung |
Auch bei dieser Unterart der Gattung Pituophis gilt, dass sie so gut wie alles an Nagetieren frisst, was sie auch überwältigen kann. Aufgrund ihrer Größe fressen Jungtiere der schwarzen Kiefernnatter schon kleine bis mittlere Springer. Ausgewachsene Exemplare sind entweder nur mit einer entsprechenden Anzahl an ausgewachsenen Mäusen oder größerer Ratten zufrieden zu stellen. |
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Haltung |
Eine ihrer Größe angemessener Behälter ist eine Voraussetzung für das erfolgreiche Halten dieser kräftigen Natter. Mit einer entsprechenden Anzahl von Versteckmöglichkeiten in verschiedenen Temperaturzonen im Behälter sorgen wir dafür, dass sie sich sehr wohl fühlen wird. Eine lokale Wärmequelle ist nötig, um der schwarzen Kiefernnatter die für das Aufwärmen und die Verdauung nötigen Temperaturen zu bieten. Lokal kann problemlos eine Temperatur von bis zu 31° Celsius angeboten werden. Werden die Tiere bei zu hohen Temperaturen gehalten, quittieren sie das mit Erbrechen der Nahrung und mit einem hohen Maß an Nervosität.
Die schwarze Kiefernnatter hat vom Verhalten her ein breites Spektrum an Charakteren zu bieten. Das reicht von „völlig problemlos und handzahm“ bis hin zu „kompromisslos aggressiv“. Ein damals etwa 2-jähriges Tier, began bei jeglichem Kontakt sofort zu fauchen und zu beißen. Dabei stieß sie mit einer Kraft zu, die den Vergleich mit einer Sprungfeder nicht zu scheuen brauchte. Gleichzeitig sonderte sie aus dem After ein übel riechendes braunes Sekret ab. Da es Situationen gibt, in denen man nicht daran vorbeikommt das Tier in die Hand zu nehmen, geschieht es unweigerlich, dass man sich aufgrund ihrer schlecht kontrollierbaren Bewegungen das ganze Sekret auf die Kleidung verteilt. Das zwischenzeitlich adulte Tier ist sehr viel ruhiger geworden, aber wenn ihr das hantieren im Behälter zuviel wird, fällt sie sofort wieder in ihr "kindliches Schema" zurück.
Gerne werden aber solche „Charakterausreißer“ als Aufhänger hergenommen, die ganze Gattung als aggressiv abzutun. Das stimmt definitiv nicht.
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Zucht und Aufzucht |
Aufgrund der geringen Dichte der Populationen, muss eine paarungsbereite schwarze Kiefernnatter weite Wege gehen, um im Normalfall einen entsprechenden Partner zu finden. Sofern wir im Terrarium das Glück haben, Tiere beider Geschlechter zu halten, ist eine Nachzucht kein all zu großes Problem.
Voraussetzung dafür ist eine Winterruhe über einen Zeitraum von mindestens 2 Monaten. Diese Winterruhe (oder auch der im nächsten Satz erwähnte Winterschlaf), kann problemlos auf einen Zeitraum von 3 Monaten ausgedehnt werden. Aufgrund ihrer Robustheit übersteht die schwarze Kiefernnatter aber auch problemlos einen Winterschlaf.
Je nach Dauer der Überwinterung, findet zwischen Februar und März die Paarung statt. In den Monaten April bis Mai werden dann bis zu 6, sehr große Eier abgelegt. Sehr selten umfasst ein Gelege eine höhere Anzahl von Eiern. Nach einer Inkubationsdauer von etwa 60 Tagen (+- 10 Prozent) schlüpfen die kleinen Schlangen. Aufgrund ihrer Größe macht eine weitere Aufzucht keine Probleme. |
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Besonderheiten |
Tiere dieser Unterart sind nur noch sehr selten in der freien Wildbahn zu finden. Hinzu kommt die geringe Gelegegröße, die wahrscheinlich gerade mal ausreicht, die Populationen einigermaßen in der Waage zu halten. Auch hier haben wir es wie übrigens bei Pituophis melanoleucus mugitus auch - mit der Begrifflichkeit „species of spezial concern“. Dieser Begriff umschreibt im Prinzip einen Status, der für in den Staaten gefährdete Tiere gilt.
Der Handel wird dadurch aber leider nicht eingeschränkt. |
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Farbvarianten |
Im Prinzip gibt es als zusätzliche Farbvariante nur die komplett schwarzen Tiere. Das ist aber eine natürlich vorkommende Farbvariante und ist nicht durch eine spezielle Zucht erzielt worden. Die komplett schwarzen/lackschwarzen Tieren sind in der Terraristik mehr gefragt. Selten sieht man, die in der freien Wildbahn vorkommende braune Variante dieser Kiefernnatter.
Es gibt eine weitere Farbvariante mit dem Namen "Piebald". Hierbei handelt es sich um eine schwarz-weisse Variante dieser Unterart. Sie ist aber sehr selten.
Es gab immer wieder mal, und 2015 sehr massiv, Diskussionen über amelanistische Tiere der Florida Kiefernnatter. Ich persönlich glaube nicht daran, dass wir es dabei mit reinrassigen Tieren zu tun haben. Diese anscheinend amelanistische Variante unterscheidet sich in NICHTS von der amelanistischen Kiefernnatter (Pituophis melanoleucus melanoleucus). Weiterhin verstehe ich nicht den Sinn einer amelanisctischer Farbform, einer normalerweise schwarz gefärbten Schlange. Denn der eigentliche Reiz bei diesen Tiere ist ja die schwarze Färbung.
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Zeichnungsvarianten |
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